Open Directory Project

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Das Open Directory Project (ODP), auch bekannt als DMoz (für "Directory at Mozilla"), ist das umfangreichste von Menschen erstellte Open Content Link-Verzeichnis des World Wide Web. Es wird bearbeitet und aktualisiert von einer Gemeinschaft freiwilliger Editoren.

Das ODP wurde ursprünglich gegründet unter dem Namen Gnuhoo. Der Name wurde in Newhoo geändert, nachdem ein Slashdot-Artikel darauf hinwies, dass Gnuhoo nicht auf freier Software basiert, und dass Gnuhoo das Markenzeichen des GNU-Projektes ohne Erlaubnis benutzte.

Newhoo wurde zum Open Directory Project, nachdem es im Oktober 1998 von Netscape gekauft wurde und seinen Inhalt unter einer Open Content-Lizenz veröffentlichte. Kurz darauf wurde Netscape inklusive des ODP von AOL gekauft, welches einige Zeit später mit Time Warner fusionierte.

Die Idee des Open Directory Projects inspirierte mindestens zwei weitere Webverzeichnisse, welche ebenfalls von privaten Unternehmen finanziert und von freiwilligen Editoren bearbeitet wurden: Das mittlerweile eingestellte Go-Verzeichnis (ehemals betrieben von Disney) und Zeal (gekauft von LookSmart). Keines dieser Verzeichnisse veröffentlichte seine Daten jedoch als Open Content - eine Strategie, welche den Erfolg des ODP in einem stark umkämpften Markt sicherte.

Die Daten des ODP werden als Open Content zu den Bedingungen der Open Directory Project-Lizenzbedingungen (http://dmoz.org/license.html) zur Verfügung gestellt, welche die Aufnahme einer ODP-Quellenangabe (http://dmoz.org/become_an_editor/) mit Links zur Siteanmeldung und Editorbewerbung auf jeder einzelnen Verzeichnis-Seite vorschreibt. Die Daten stehen öffentlich zum Download zur Verfügung (http://rdf.dmoz.org/); es erscheint in der Regel wöchentlich eine neue Version.

Zu den Nutzern der ODP-Daten gehören neben Netscape und AOL auch bekannte Suchmaschinen wie Google oder Excite sowie mehr als 400 weitere Sites.

Die ursprüngliche Motivation zur Gründung von Gnuhoo/Newhoo/ODP war die Frustration über die mangelhafte Aktualität, d.h. die lange Verzögerung bei der Aufnahme neuer Sites und der hohe Anteil "toter Links", in redaktionell betreuten Verzeichnissen. Mittlerweile haben viele dieser Verzeichnisse einen kostenpflichtigen Eintragsservice eingeführt, mit dem die Aktualität einzelner Sites schnell verbessert werden kann. Diese Verbesserung geschieht jedoch auf Kosten der redaktionellen Integrität: Anders als bei offenen Verzeichnissen wie dem ODP gibt nicht die inhaltliche Qualität der Site den Ausschlag für die Listung, sondern die finanziellen Möglichkeiten der jeweiligen Webmaster.

Allerdings gerät auch beim ODP die mangelhafte Aktualität und lange Bearbeitungsdauer zunehmend in die Kritik. Die Verzögerung bei der Aufnahme ähnelt in vielen Kategorien jener, die früher bei Yahoo üblich war. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass im Gegensatz zur Wikipedia nicht jeder Editor werden kann.

Heute (im Juli 2004) verzeichnet das ODP mehr als 4 Millionen Einträge - 390.000 davon im deutschsprachigen Teil des Katalogs. Seit der Gründung des Projektes haben mehr als 61.000 Editoren zum Wachstum des Verzeichnisses beigetragen.
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